Häufig gestellte Fragen.

Mit Ambigrammen ist das wie mit der Musik von Klaus Doldinger: Millionen von Menschen kennen sie, aber kaum einer weiß sie spontan zuzuordnen. Klaus Doldinger? Klar, der weltbekannte Jazzmusiker mit seiner Formation »Passport«, Komponist der Filmmusik zu »Das Boot« und »Die unendliche Geschichte« oder der berühmten »Tatort«-Erkennungsmelodie.

Und jetzt: Alles, was Sie über Ambigramme wissen sollten ...

 

Was ist eigentlich ein Ambigramm?

Ambigramme wurden bekannt, nachdem Dan Brown sie in seinem Bestseller-Roman »Illuminati« als Illustrationen verwendete. Der Begriff »Ambigramm« leitet sich her aus dem lateinischen ambi = zweifach und dem griechischen gramma = Zeichen und deutet damit gleich auch die Besonderheit dieser typografischen Königsdisziplin an: die Punkt-Symmetrie. Das typische punktsymmetrische Ambigramm lässt sich um 180° drehen und sieht trotzdem exakt so aus wie vor der Drehung. Bekannte Beispiele sind neben dem Logo der Deutschen Bank die Logos von Seat, Suzuki oder Hyundai sowie die Schriftzüge von opodo oder SONOS.

Gibt es noch andere Formen von Ambigrammen?

Neben dem punktsymmetrischen Ambigramm kennen wir noch das achsensymmetrische Spiegel-Ambigramm. Dabei wird eine Zeichenfolge horizontal oder vertikal so gespiegelt, dass ein interessantes neues Gesamtbild entsteht. Die Logos vieler bekannter Automarken wie z. B. Maserati, Citroën, Volkswagen u. v. m. oder der Schriftzug der Pop-Gruppe ABBA sind nach diesem Prinzip konstruiert. Eine besondere Form des Spiegel-Ambigramms ist das Totem, ein Schriftzug mit vertikaler Spiegelachse und vertikaler Leserichtung. In diesem Beispiel lässt sich das sehr gut nachvollziehen.

Die einfachste Form eines Ambigramms ist die Inversion. Zur Erstellung einer Inversion wird eine Zeichenfolge zuerst verdoppelt und das Duplikat um 180° gedreht; Original und Duplikat werden dann so gegeneinander verschoben, dass eine raffinierte neue Form entsteht. Aber auch bei dieser fast schlicht erscheinenden Methode sind viel typografisches Gespür und Geschick erforderlich, damit die so entstehende Form gehobenen ästhetischen Ansprüchen genügt.

Eine eher unbekannte und seltene Form ist das Spinonym (von engl. to spin = drehen). Dabei wird eine einzelne Grundform mehrfach wiederholt und bei jeder Wiederholung so geschickt gedreht und/oder gespiegelt, dass eine sinnvolle andere Form entsteht. In diesem Beispiel ist die Grundform ein stilisierter Buchstabe Z, der durch Spiegeln und Drehen das Wort »zen« ergibt. Auch das Logo des Internationalen Tag des Ambigramms ist im Prinzip ein Spinonym, weist aber gleichzeitig alle Merkmale eines klassischen punktsymmetrischen Ambigramms auf.

Die aufwendigste Form ist jedoch das Symbiotogramm. Ein Ambigramm, dessen Bedeutung sich bei der Drehung verändert oder dessen Bedeutung erweitert wird. Das Logo zum 2. Internationalen Tag des Ambigramms zeigt diese Eigenart: Bei Drehung des Logos um 180° wird die Datumsangabe 20.07. ergänzt um die Jahreszahl 2017.

Kann man aus allen Wörtern ein Ambigramm erstellen?

Rein theoretisch ja. Praktisch können aber Zeichenkombinationen entstehen, die einen erheblichen gestalterischen und typografischen Mehraufwand erfordern, um erkennbar zu bleiben. Ein Ambigramm, das nicht lesbar ist, hat seinen Sinn verfehlt.

Gibt es dafür auch eine App?

Nur im Kopf des Designers. Die Erstellung eines individuellen Ambigramms erfordert neben viel Erfahrung und sorgfältiger Vorbereitung auch großes handwerkliches Können und ein fundiertes Wissen über Typografie. Vielleicht sind dies die Gründe, warum sich nur wenige Grafik-Designer professionell mit dieser Disziplin beschäftigen.

Was heißt eigentlich Typografie?

Der Begriff »Typografie« leitet sich her vom altgriechischen typos, das eigentlich Schlag, Stoß, später auch Eindruck, Muster, Bild bedeutet, und dem altgriechischen graphia für Schreiben, Darstellen, Beschreiben, zu altgriechisch graphein für ritzen, schreiben. Mithilfe von Typografie können Inhalt, Zweck oder Anmutung eines Werkes verdeutlicht werden. Die Aussagekraft eines Textes kann visuell unterstützt werden, wobei die gute Lesbarkeit in der Regel an erster Stelle steht. Im übertragenen Sinn bedeutet Typografie also die »Inszenierung von Schrift« oder auch die »Liebe zur Schrift«. Weitere Aspekte werden ausführlich hier oder da beleuchtet.

Was kann man denn mit einem Ambigramm machen?

Tatsächlich bieten Ambigramme zahlreiche kreative Möglichkeiten, um Logos, Wortmarken und Schriftzüge, Namen, Zahlen und Monogramme außergewöhnlich und einzigartig zu gestalten. Ein Ambigramm kann so die Basis für Ihr unverwechselbares Corporate Design oder das Keyvisual für ein besonderes Event werden, Ihren Wohn- und Lebensräumen eine besondere Note verleihen oder Ihre Lieblingsstücke und Luxusgüter zusätzlich veredeln.

Kann man ein Ambigramm auch verschenken?

Selbstverständlich. Ein Ambigramm eignet sich ganz hervorragend als ebenso einzigartiges wie persönliches Geschenk. Zum Geburtstag, zur Taufe, zum Namenstag, zur Hochzeit ... Zur bestandenen Prüfung, zum neuen Job, zur Wohnungseinweihung ... Natürlich auch zu Weihnachten, Ostern und vielen, vielen weiteren Anlässen – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Ist ein Ambigramm so was ähnliches wie ein Anagramm?

Nein, aber die phonetische Ähnlichkeit zwischen Ambigramm und Anagramm führt häufig zu Verwechslungen. Ein Anagramm ist ein Wort, das durch die Umstellung der Buchstaben oder Silben eines anderen Wortes entsteht. Aus »Aprilmond« wird so z. B. »Palindrom«.

Unglaublich, aber wahr: Auch in der neuesten Ausgabe des Dudens ist der Begriff Ambigramm immer noch nicht zu finden, wohl aber Anagramm und Palindrom ...

Und was hat ein Palindrom mit Ambigrammen zu tun?

Namen wie »Otto« oder »Hannah«, Begriffe wie »Rotor« oder »Lagerregal« und Sätze wie »Alle necken Ella.« oder »Sei fein, nie fies.« haben eins gemeinsam: Es sind Palindrome, also Wörter oder Zeichenfolgen, die vorwärts oder rückwärts gelesen identisch sind. Sie müssen dabei nicht unbedingt sinnvoll sein, wichtig ist die äußere Form.

Ambigramme, insbesondere die Subspezies der Spiegel-Ambigramme, könnte man nun im übertragenen Sinn auch als »visuelle Palindrome« bezeichnen, da sie ihre Bedeutung auch bei Wechsel des Blickwinkels nicht verändern.

 

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© Roland Scheil | Ambigramm-Design

Logo Roland Scheil Ambigramm-Design 2018

Häufig gestellte Fragen.

Mit Ambigrammen ist das wie mit der Musik von Klaus Doldinger: Millionen von Menschen kennen sie, aber kaum einer weiß sie spontan zuzuordnen. Klaus Doldinger? Klar, der weltbekannte Jazzmusiker mit seiner Formation »Passport«, Komponist der Filmmusik zu »Das Boot« und »Die unendliche Geschichte« oder der berühmten »Tatort«-Erkennungsmelodie.

Und jetzt: Alles, was Sie über Ambigramme wissen sollten ...

 

Was ist eigentlich ein Ambigramm?

Ambigramme wurden bekannt, nachdem Dan Brown sie in seinem Bestseller-Roman »Illuminati« als Illustrationen verwendete. Der Begriff »Ambigramm« leitet sich her aus dem lateinischen ambi = zweifach und dem griechischen gramma = Zeichen und deutet damit gleich auch die Besonderheit dieser typografischen Königsdisziplin an: die Punkt-Symmetrie. Das typische punktsymmetrische Ambigramm lässt sich um 180° drehen und sieht trotzdem exakt so aus wie vor der Drehung. Bekannte Beispiele sind neben dem Logo der Deutschen Bank die Logos von Seat, Suzuki oder Hyundai sowie die Schriftzüge von opodo oder SONOS.

Gibt es noch andere Formen von Ambigrammen?

Neben dem punktsymmetrischen Ambigramm kennen wir noch das achsensymmetrische Spiegel-Ambigramm. Dabei wird eine Zeichenfolge horizontal oder vertikal so gespiegelt, dass ein interessantes neues Gesamtbild entsteht. Die Logos vieler bekannter Automarken wie z. B. Maserati, Citroën, Volkswagen u. v. m. oder der Schriftzug der Pop-Gruppe ABBA sind nach diesem Prinzip konstruiert. Eine besondere Form des Spiegel-Ambigramms ist das Totem, ein Schriftzug mit vertikaler Spiegelachse und vertikaler Leserichtung.
In diesem Beispiel lässt sich das sehr gut nachvollziehen.

Die einfachste Form eines Ambigramms ist die Inversion. Zur Erstellung einer Inversion wird eine Zeichenfolge zuerst verdoppelt und das Duplikat um 180° gedreht; Original und Duplikat werden dann so gegeneinander verschoben, dass eine raffinierte neue Form entsteht. Aber auch bei dieser fast schlicht erscheinenden Methode sind viel typografisches Gespür und Geschick erforderlich, damit die so entstehende Form gehobenen ästhetischen Ansprüchen genügt.

Eine eher unbekannte und seltene Form ist das Spinonym (von engl. to spin = drehen). Dabei wird eine einzelne Grundform mehrfach wiederholt und bei jeder Wiederholung so geschickt gedreht und/oder gespiegelt, dass eine sinnvolle andere Form entsteht. In diesem Beispiel ist die Grundform ein stilisierter Buchstabe Z, der durch Spiegeln und Drehen das Wort »zen« ergibt. Auch das Logo des Internationalen Tag des Ambigramms ist im Prinzip ein Spinonym, weist aber gleichzeitig alle Merkmale eines klassischen punktsymmetrischen Ambigramms auf.

Die aufwendigste Form ist jedoch das Symbiotogramm. Ein Ambigramm, dessen Bedeutung sich bei der Drehung verändert oder dessen Bedeutung erweitert wird. Das Logo zum 2. Internationalen Tag des Ambigramms zeigt diese Eigenart: Bei Drehung des Logos um 180° wird die Datumsangabe 20.07. ergänzt um die Jahreszahl 2017.

Kann man aus allen Wörtern ein Ambigramm erstellen?

Rein theoretisch ja. Praktisch können aber Zeichenkombinationen entstehen, die einen erheblichen gestalterischen und typografischen Mehraufwand erfordern, um erkennbar zu bleiben. Ein Ambigramm, das nicht lesbar ist, hat seinen Sinn verfehlt.

Gibt es dafür auch eine App?

Nur im Kopf des Designers. Die Erstellung eines individuellen Ambigramms erfordert neben viel Erfahrung und sorgfältiger Vorbereitung auch großes handwerkliches Können und ein fundiertes Wissen über Typografie. Vielleicht sind dies die Gründe, warum sich nur wenige Grafik-Designer professionell mit dieser Disziplin beschäftigen.

Was heißt eigentlich Typografie?

Der Begriff »Typografie« leitet sich her vom altgriechischen typos, das eigentlich Schlag, Stoß, später auch Eindruck, Muster, Bild bedeutet, und dem altgriechischen graphia für Schreiben, Darstellen, Beschreiben, zu altgriechisch graphein für ritzen, schreiben. Mithilfe von Typografie können Inhalt, Zweck oder Anmutung eines Werkes verdeutlicht werden. Die Aussagekraft eines Textes kann visuell unterstützt werden, wobei die gute Lesbarkeit in der Regel an erster Stelle steht. Im übertragenen Sinn bedeutet Typografie also die »Inszenierung von Schrift« oder auch die »Liebe zur Schrift«. Weitere Aspekte werden ausführlich hier oder da beleuchtet.

Was kann man denn mit einem Ambigramm machen?

Tatsächlich bieten Ambigramme zahlreiche kreative Möglichkeiten, um Logos, Wortmarken und Schriftzüge, Namen, Zahlen und Monogramme außergewöhnlich und einzigartig zu gestalten. Ein Ambigramm kann so die Basis für Ihr unverwechselbares Corporate Design oder das Keyvisual für ein besonderes Event werden, Ihren Wohn- und Lebensräumen eine besondere Note verleihen oder Ihre Lieblingsstücke und Luxusgüter zusätzlich veredeln.

Kann man ein Ambigramm auch verschenken?

Selbstverständlich. Ein Ambigramm eignet sich ganz hervorragend als ebenso einzigartiges wie persönliches Geschenk. Zum Geburtstag, zur Taufe, zum Namenstag, zur Hochzeit ... Zur bestandenen Prüfung, zum neuen Job, zur Wohnungseinweihung ... Natürlich auch zu Weihnachten, Ostern und vielen, vielen weiteren Anlässen – der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Ist ein Ambigramm so was ähnliches wie ein Anagramm?

Nein, aber die phonetische Ähnlichkeit zwischen Ambigramm und Anagramm führt häufig zu Verwechslungen. Ein Anagramm ist ein Wort, das durch die Umstellung der Buchstaben oder Silben eines anderen Wortes entsteht. Aus »Aprilmond« wird so z. B. »Palindrom«.

Unglaublich, aber wahr: Auch in der neuesten Ausgabe des Dudens ist der Begriff Ambigramm immer noch nicht zu finden, wohl aber Anagramm und Palindrom ...

Und was hat ein Palindrom mit Ambigrammen zu tun?

Namen wie »Otto« oder »Hannah«, Begriffe wie »Rotor« oder »Lagerregal« und Sätze wie »Alle necken Ella.« oder »Sei fein, nie fies.« haben eins gemeinsam: Es sind Palindrome, also Wörter oder Zeichenfolgen, die vorwärts oder rückwärts gelesen identisch sind. Sie müssen dabei nicht unbedingt sinnvoll sein, wichtig ist die äußere Form.

Ambigramme, insbesondere die Subspezies der Spiegel-Ambigramme, könnte man nun im übertragenen Sinn auch als »visuelle Palindrome« bezeichnen, da sie ihre Bedeutung auch bei Wechsel des Blickwinkels nicht verändern.

 

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